Unzählige Schneeschmetterlinge sie fliegen umher mit schneeflockensamtigen Flügeln. Sie fliegen höher, sie drehen sich, sie wirbeln schüchtern im Schneetanz, fallen über mich, fallen auf die Natur, wie eine Schmetterlingsdecke im Winter. Unzählige Schneeschmetterlinge tanzen um mich herum und in mir. Sie legen sich auf meine Wimpern, auf meinen Mund, sie zergehen, vergehen, werden Träne und verlieren sich. Sie fallen aus allen Wolken und wirbeln über mir. Und wenn sie ermüden legen sie sich auf mich, auf die Erde, mit einer samtweichen Sanftheit ©Émilia
Dass ich noch bin
Fremd,
in Seelentücher gekleidet,
die Fußsohlen verletzt vom Gehen
über Kies und Steine und Waldweg.
Ich klopfe schüchtern
mit geschlossenen Augen
und zitternder Hand
an das angelehnte Herztor.
Ich habe Durst,
ließ ich dich wissen
und du gabst mir Hoffnung.
Mir ist kalt,
ließ ich dich wissen
und du hast mich in dein Sehnsuchtshemd eingehüllt.
Mit deinen Küssen
hast du ein Feuer entfacht.
Du hast mich gewärmt, du hast mich geliebt.
Deine Arme waren mir Wiege für einen Traum,
deine Schulter war mir Kissen
und deine Hände waren mir Halt.
Ich danke dir mit diesem Lied.
Note für Note
schicke ich es dir als Schneeflocken
mit dem Winterwind
oder vielleicht mit einem Blatt
das zu Boden fällt
um dich daran zu erinnern,
dass ich noch bin.
©Émilia
Winterwunsch
Ich möchte manchmal
ein Schmetterlingsflügel des Windes sein,
damit ich deine Wimpern
tröstend streife wenn du weinst.
Dann möchte ich manchmal
eine Wolkenträne sein,
die mit einem Kuss
deine Durst stillt.
Manchmal möchte ich noch
eine Wildblumenknospe sein
die an deinen Herzwänden blüht,
die deinen Herzschlag sanft streift
wenn er traurig klingt.
©Émilia
Si la clé de sol m’était contée avec une Si douce mélodie, entre larmes et passion avec des La, font une si belle chanson d’amour en La-Do-Ré.
Stille
Manchmal brauchen wir keine hörbaren Worte. Manchmal ist sogar die Stille ein Wolf der den Mond anheult. Manchmal ist die Stille noch lauter als der lauteste Schrei.
©Émilia
Die Sandfrau-Journalseite
Es ist nicht gut wie ich vor mich hin vegetiere. Ich will leben und nicht überleben. Ich will nicht im zähen Schlamm der Traurigkeit die ich in jeder Pore fühle stecken bleiben.
Ich muss an mich denken, an morgen. Ich muss nicht nur meine Füße nach vorne bewegen, sondern mit meinem Herzen, mit meinen Sinnen und mit meinem ganzen Denken vorwärts gehen.
Ich weiß nicht ob es ein Instinkt des Herzens ist, wenn jemand aus dem Leben geht, auf welchem Weg auch immer, dass man beginnt Erinnerungen an diesen Menschen zu sammeln. Manchmal wird man bewusst zum Erinnerungensammler.
Ich wurde über Nacht zur Sammlerin. Ich halte an Erinnerungen fest, von denen ich mich am liebsten trennen sollte.
Es sind nicht nur Geschenke, oder Zeit die ich mit ihr verbrachte, sondern tiefe Gefühle wie Liebe, Enntäuschung und sogar Wut.
Sie „für regnerische Tage“ aufzuheben brauche ich das wirklich? Denn sie bauen mich nicht nur auf, sie ziehen mich auch runter.
Sie nehmen mir das Tageslicht und geben mir Nachtschwere. Sie legen sich wie Nebel über mich, aus dem ich nicht entkomme, wenn ich die Erinnerungen nicht sortiere. Ich muss aufräumen, die Sonne in mein Leben lassen, neu anfangen.
Ich werde mit dem Vergessen leben müssen. Das eine oder andere Lächeln werde ich behalten.
Jeder neue Tag legt sich in meine Hände, in mein Herz. Also sollte ich ihm mehr als ein Lächeln bieten. Mich.“
Pandemiebilanzsumme
Blätter fallen prematur
wie Perlen fallen Knospen vor der Blüte,
Schneeflocken fallen als Nieselregentränen
kurz vor dem Schnee.
Ungesagte Worte fallen
und Gedanken lösen sich wortlos auf.
Ungeträumte Träume fallen hastig
und Ideen verpuppen sich.
Ziffern und Zahlen reihen sich untereinander, nebeneinander auf
Pandemiebilanzsumme.
Flügel die austrochnen
Liebe die zählbar wird
und Sehnsucht die schmerzt.
Hungrige Wölfe die am Fleisch ziehen
ihre Zähne fletschend unter einem Stück Stoff
über Verschwörungen diskutieren
sich gegenseitig beschuldigen,
sich blutrünstig an Knochen verbeißen.
Sie sehen die Summe am Ende des Tages,
des Monats, des Jahres
und vergessen die Gebete für Wunder
die geweinten Tränen,
den Menschen hinter der Summe.
Sie sehen nur die hungrigen Taschen im Fell.
Es ist nur eine Summe aus Verzicht und Schmerzen.
Denn jede Ziffer und jede Zahl
ist eine ganze Welt
aus Gedanken und Sehnsüchte und Träume
aus Ideen und Hände und Herz,
aus Liebe und Hoffnung
und Namen.
Ein unerfülltes Nichts – eine Leere.
Und die Angst vor der Angst
denn die Blätter fallen prematur
und die Knospen vor dem Blühen
fallen wie Perlen.
Die Schneeflocke wird zur Träne
und ungesagte Worte schreien laut im Herzen
wenn ungeträumte Träume fallen
und man zählt auf die Liebe
wie auf den Grashalm an den man sich klammert
Pandemiebilanzsumme
©Émilia
Nur so gefühlt
Du hast mich gefragt wie sehr ich dich liebe
und ich zeigte auf den höchsten Berg.
Du sagtest du hättest Höhenangst
eine Anhöhe würde dir reichen.
Ich nahm meine Liebe
setzte sie in die Tiefe eines Meeres.
Du sagtest du könntest weder schwimmen noch tauchen.
Dann nahm ich die Liebe
setzte sie auf eine Wolke
Du magst keine Gewitter und keine Stürme sagtest du
Dann nahm ich meine Liebe
legte sie in alle Jahreszeiten
auf den höchsten Berg
verstreute sie auf den Meeresgrund,
legte sie auf die steilsten Küsten,
wärmte sie in der Sonne
legte sie in den Schnee
aufs Eis
verwilderte sie
zähmte sie
nur um sie dir nicht anzupassen.
©Émilia
Herbstkalt
Liebster gib mir einen Traum
oder ein Lied
damit ich nicht in ein autoumnales Abis falle.
Es regnet Liebster,
ich vermisse dich